Es waren einmal, vor etwa 2000 Jahren, die alten Römer. Unter dem Motto „Römer in Brühl“ durften in den Herbstferien diesen Jahres 23 Kinder an der Sankt Franziskus Schule eine Woche lang so manches über die Lebensweise der Menschen im Römischen Reich erfahren. Begleitet wurde das abwechslungsreiche Programm, das aus Kreativ- und Erlebnispädagogischen Angeboten bestand, von der Kinder- und Jugendsportschule NRW.
Bereits am Montag konnten sich alle interessierten Kinder an der Gestaltung eines Mosaiks beteiligen, welches einen ersten Vorgeschmack auf unseren Ausflug ins Römisch-Germanische- Museum gab. Aus einer Vielzahl von Farben wurde – nach demokratischer Abstimmung – das Wort „Rom“ gebildet, sowie daneben ein Speer mit kleinen Glassteinen nachgelegt. Dies war gar nicht so einfach, denn der Fliesenkleber trocknete schnell, so dass die Gruppe schon bald ihre Abläufe perfektionierte: zwei Kinder suchten passende Steine und die anderen klebten sie auf. Bereits an diesem Tag war alles fertig gelegt und musste nur noch trocknen. Auch das Sportangebot zum Thema „Römer“ fand regen Zulauf. Besonders erfreulich ist, dass sich unsere Gastkinder, die von der Martin-Luther- und der Astrid-Lindgren-Schule kamen, gut einlebten und schnell Anschluss an ihre gleichaltrigen Ferienspielkameraden fanden.
Dienstag wurden kleine Ausbesserungen am Mosaik vorgenommen und dann konnten Bullas, römische Glücksbringer, geformt werden, die innen mit einem Glöckchen und einem Wunsch gefüllt wurden. Zur Freude aller konnte man auch nach dem Verschließen den leisen und hellen Klang noch hören.
Am nächsten Tag ging es in die Küche. Suppen und Brot waren seit jeher ein Essen der Armen, doch durch die Hinzugabe von Fleisch wurden sie deutlich aufgewertet. Also wurde heute geschnitten, gewogen, gerechnet, geknetet und experimentiert. Für die Vegetarier sollte es heute Gemüsesuppe und für alle anderen Hühnersuppe geben. Dazu musste natürlich zunächst genau ausgerechnet werden, wie viel Suppe wir brauchen und kurze Zeit später wurden fleißig Möhren, Sellerie und Lauch geschnitten. Während dessen wogen unsere Bäckerinnen die verschiedenen Zutaten für unsere Brote und kneteten sie ordentlich durch. Nachdem dies zweimal reibungslos gelang, wurde es beim dritten Brot deutlich schwieriger. Dieses sollte einen höheren Vollkornanteil besitzen, wodurch sich die benötigte Menge Wasser änderte. Hier war viel Fingerspitzengefühl gefragt, doch nach einiger Zeit war die richtige Konsistenz erreicht und auch das dritte riesige Brot konnte in den Ofen geschoben werden. Mittags bekamen dann alle Kinder unsere selbst gemachten Suppen, sowie das Brot, serviert. Und die kamen sehr gut an. Fast jeder verlangte mindestens einmal Nachschlag, so dass am Ende kaum etwas übrig blieb. Und alle die keine Lust hatten zu kochen, konnten noch Bullas machen oder, wie auch an den beiden vorherigen Tagen, das Sportangebot nutzen.
Donnerstag ging es bereits früh los. Kurz nach der Ankunft aller Kinder wurden noch einmal die wichtigsten Verhaltensregeln in Bahn und Museum besprochen, dann ging es auch schon los. Mit der KVB fuhren wir gemeinsam zum Römisch-Germanischen-Museum, um dort mehr über „Kinder im römischen Reich“ zu erfahren. Es wurde allen erklärt, wie Schule vor 2000 Jahren aussah, womit Kinder spielten und dass Hausherren bestimmen durften, ob ein Kind in die Familie aufgenommen wird. Danach konnten alle selbstständig das Museum erkunden, bevor es zurück nach Brühl ging. Da der Ausflug anstrengend war, ging es danach mit fast allen Kindern in den Entspannungsraum, wo vorgelesen wurde und das ein oder andere Kind beinahe einschlief.
Freitag durften endlich Schaumstoffröhren mit in die Turnhalle genommen werden, um sich im Schwertkampf zu üben. Für jene, die sich eher geistig betätigen wollten, gab es ein 40-Fragen- Römer-Quiz und die Möglichkeit, die nun getrockneten Bullas anzumalen. Nachmittags wurden dann Walnüssen und Haselnüsse verteilt, um gemeinsam römische Spiele zu spielen. Danach durften die Nüsse – natürlich ohne Zuhilfenahme eines Nussknackers – gegessen werden. Hier war Erfindungsreichtum gefragt, doch nach etwas Übung war jeder in der Lage, die harten Schalen zu knacken und an das leckere Innere zu gelangen. Damit ging der letzte Ferienspieltag zu Ende und alle Beteiligten wissen nun deutlich mehr über den Alltag vor 2000 Jahren. Wir haben viel erlebt in dieser Woche und freuen uns auf die nächsten Ferienspiele.